Stahlrahmen
gehören nicht zum alten Eisen

Ich will hier keine Diskussionen führen, was der beste Werkstoff für den Rahmenbau ist. Und es wird mir vermutlich auch nicht gelingen, einen überzeugten Carbonanhänger zu einem Stahlrahmen zu „bekehren“. Stahl ist nach wie vor ein ausgezeichnetes und modernes Material für den Fahrradbau. Und ich baue keinesfalls nur Klassiker für den Retrofan. Das Material und die Fertigungstechniken sind stetig weiterentwickelt worden und wurde vom ersten Stahlrad bis zu den heutigen Stahlrahmen nahezu perfektioniert. Auf Kundenwunsch fertige ich auch kombinierte Stahlrahmen mit Carbonhinterbau.

Planung, Vermessung und Rahmengeometrie

Es gibt zwei Wege zum eigenen Maferro-Rahmen: Entweder man hat einen passenden Rahmen, den ich in seiner Geometrie reproduziere, das heißt, Daten, Maße und Winkel stehen für den zukünftigen Rahmen Pate. Oder die benötigten Körpermaße werden gemessen und zur Grundlage für euren individuellen Stahlrahmen.

Danach werden weitere Features festgelegt, wie innenverlegte Züge, die Anzahl der Flaschen­halter­ösen, eventuell Aufnahmen für Gepäckträger – alles was ihr von eurem Rahmen erwartet. Auf Wunsch kann ich auch eine „sitzbare“ Simulation erstellen, die bei einem Werkstattbesuch getestet werden kann. Dazu übertrage ich die ermittelten Werte auf ein Musterrad, das ich konstruiert habe, und die theoretischen Werte können noch einmal feinangepasst werden.

Materialien und Rohrsätze

Fertigung einer gemufften Gabel
Bildergalerie von der Fertigung einer Gabel

Neben der Form gilt es, sich für die Materialien zu entscheiden. Aus Stahl soll er sein, na klar, aber auch da gibt es Unterschiede. Zum einen baue ich Räder aus Edelstahl-Rohrsätzen, oder aus „normalen“ Stahl, wobei auch da Stahl nicht gleich Stahl ist. Die Rohrsätze unterscheiden sich nicht nur im Aussehen, sondern auch in den technischen Eigenschaften, was den Preis beeinflusst. Zurzeit verwende ich hauptsächlich Rohrsätze von Columbus.

Ich baue auch Stahlrahmen mit Carbonelementen. Auf Wunsch biete ich einen Carbonhinterbau an und arbeite auch mit Carbongabeln. Die Bauart der Gabel in Kombination mit dem Steuerlager entscheidet mit über die Geometrie eures Rahmens, so dass sie von vornherein eingeplant werden muss.

Zuschnitt und Schweißarbeiten

Lötarbeiten an einem gemufften Rahmen
Bildergalerie von der Rahmenfertigung

Nun beginnt die eigentliche Rahmenfertigung. Die Rahmen entstehen in meiner Werkstatt in Puchheim, bei München. Mit Ausnahme der Farbgestaltung und Lackierung mache ich grund­sätzlich alle Arbeiten selbst: vom technischen Entwurf über den Zuschnitt der Rahmenrohre und der damit verbundenen Dreh- und Frästeile für Sonderteile bis zum thermischen Fügen der Rahmenrohre. Das Schleifen und Polieren, falls erforderlich oder gewünscht, mache ich ebenfalls selbst. In meiner Fertigung biete ich das gemuffte Fügen oder das Fügen im Stumpf­stoß­verfahren an. Bei einigen Rahmengeometrien ist es allerdings nicht sinnvoll oder möglich eine gemuffte Variante zu wählen. Grundsätzlich ist man beim Fügen der Rahmenrohre ohne die klassischen Muffen freier. Ich füge die Rahmenrohre im WIG-Schweißverfahren zusammen oder im Filletbraze-Verfahren (Auftragslöten). Kombinierte Verfahren von gemufft und muffenlos sind oft möglich, das hängt im Wesentlichen von deiner individuellen Rahmengeometrie ab.

Oberflächenfinish und Konfigurator

Das ist der einzige Arbeitsschritt, den ich nicht selbst übernehme. Ich bin Profi für den Rahmenbau, hier lass ich die „Farbprofis“ ran. Dadurch habt ihr die gesamte Bandbreite an Möglichkeiten: Lackierung, Pulverbeschichtung, (Teil-)Verchromen bis zum Airbrush-Design. Du kannst die Farbgestaltung für deinen Rahmen selbst wählen.

Um eine kleine Vorstellung zu bekommen, kann man bei dem abgebildeten Fahrrad die Farbe wechseln. Mit der Maus bestimmst du im äußeren Farbrad den Farbton und stellst im inneren Viereck die Helligkeit und Sättigung ein. Viel Spaß beim Ausprobieren: